Das lässt sich nicht so einfach beantworten. Die Wissenschaft streitet sich sich ja bereits darüber, ab wann etwas als "Krankheit" gilt. Zum Beispiel wurden früher Frauen mit einem Hang zum Dramatischen als "hysterisch" bezeichnet, und Hysterie wurde als Krankheit eingestuft. Heute gilt das als Fehler, und die Diagnose wird nicht mehr verwendet. Auch die Klassifizierung von Autismus und ADHS als Krankheiten wird inzwischen von vielen abgelehnt.
Eine Krankheit ist eine Störung der normalen körperlichen oder seelischen Funktionen, die einen Grad erreicht, der die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden der Person negativ beeinflusst.
Das heißt zum Beispiel, ein sechster Finger an deinen Händen ist keine Krankheit, weil du darunter nicht leidest. Die Übergänge zwischen "gesund" und "krank" sind allerdings fließend. Eine schwere Depression ist ganz klar eine Krankheit. Aber wie sieht es aus, wenn du die Depression überwunden hast? Depressionen sind wie Herpes – sie können jahrelang verschwinden und plötzlich wieder auftauchen, wenn man nicht damit rechnet. Man kann also sagen, dass Depressionen nicht heilbar sind, aber darüber lässt sich streiten. Solange du keine depressiven Symptome hast, leidest du schließlich nicht darunter.