Man gewöhnt sich eben sehr schnell an die Leistung. Die Bewertung dessen, was man als schnell empfindet, ist dabei immer relativ. Fährt man einen 80PS Golf und steigt dann auf einen 150PS Passat um, fühlt sich das im ersten Moment schnell an, bis man sich daran gewöhnt hat. Hinzu kommt, dass das subjektive Beschleunigungsgefühl nicht bloß von der PS Zahl abhängt. Gewicht und Drehmomentverlauft spielen eine ebenso große Rolle. Ein 120PS Diesel drückt im ersten Gang schon ordentlich, fühlt sich allerdings in höheren Gängen nicht mehr so spritzig an. Genauso kann ein 200PS Polo GTI ziemlich überraschen, wenn man vorher SUVs mit ähnlicher Leistung gefahren ist.
Ich finde den Unterschied zwischen Elektro und Verbrennerbeschleunigung sehr eindrucksvoll. Bin mal ein Tesla Model 3 mit 500PS gefahren. Ich kann mich noch genau an die Stelle und Zeit erinnern, als ich das erste mal Vollgas gegeben habe. Den Moment werde ich nie vergessen, so eindrucksvoll war es. Zwei Jahre später mietete ich mir einen BMW M3 mit gleicher Leistung. Kaum zu glauben, aber als ich aus dem Stand durchbeschleunigte, war ich fast ein bisschen enttäuscht. Die Leistung baute sich erst über die Drehzahl auf und fühlte sich im ersten Moment nicht so brachial und schwindelerregend wie im Tesla an.