Warum erhält man als taube/schwerhörige Person keinerlei Unterstützung vom Staat?

Xyz610  15.12.2023, 16:08

Quelle?

Bahnspritzer 
Fragesteller
 15.12.2023, 16:09

Eigene Erfahrung 🫡

7 Antworten

Hey du,

ja, das klingt wirklich beschi*en!

Also ich komme zwar aus der sozialen Branche, aber in diesem speziellen Bereich in den dein Fall fällt, kenne ich mich leider nicht gut aus. Ich weiß aber um die Fallstricke der Anträge und dem allgemeinen Kostenträger-WirrWarr. Daher kann ich mir sehr gut vorstellen, dass es da weitere Zuschüsse (Hilfsmittel etc.) von unterschiedlichen Kostenträgern gibt, von denen dir noch keiner erzählt hat. Es spielen da auch weitere Faktoren mit rein, wie die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse.

Ich empfehle dir daher, dich an eine spezielle Beratungsstelle zu wenden, die sich mit solchen Dingen auskennt.

Wenn du da selber nicht weiter kommst bei einer Suche, dann kannst du mir auch deinen Wohnort nennen und ich schau für dich mal weiter...

Tapfer bleiben 👍


Goldlaub  15.12.2023, 16:31

Gehörlos heißt doch nicht geistig unfähig!

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The3rdDay  15.12.2023, 16:36
@Goldlaub

Äh, ja. Ich weiß.

Was möchtest du mir gerne mitteilen? Ich halte den FS keineswegs für geistig unfähig und habe das auch nie angedeutet. Ich weiß aber, wie oben geschildert, wie schwer es sein kann, sich mit dem richtigen Antrag an die richtige Stelle zu wenden ujd sich ggf. dabei zu wehren. Dabei geht es um Spezialwissen.

Dein Kommentar sehe ich als merkwürdiges Bedürfnis krampfhaft jemandem was unterstellen zu wollen... dabei sich aber keine Mühe zu geben, auch nur einen Moment in eine mögliche Komplexität zu denken.

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Sicher bist Du in einer Selbsthilfegruppe für Gehörlose und könntest Dir dort sicher Hilfe holen.

Wenn die Gehörlosigkeit seit Deiner Geburt besteht oder kurz danach aufgetreten ist, - also durch eine Infektion entstanden ist, hättest Du evtl. Anspruch auch eine Rente nach dem Bundesseuchengesetz. Am besten mit einem Arzt Deines Vertrauens darüber sprechen.

Eine Freundin von mir hat einen gehörlosen Freund, der sich eigentlich ganz gut zurecht schlägt mit Cochlea Implantat, aber auf Veranstaltungen oder auf der Uni braucht er auch Gebärdensprachdolmetschung oder Schriftdolmetschung wie z.B. von sprachpilot.at um überhaupt irgendwas zu verstehen... also ich glaube in der 1:1 Kommunikation funktioniert es ganz gut, aber eben bei so großen Events oder so tut er sich schwer, sonst was zu verstehen... also er ist schon drauf angewiesen, dass dann die Veranstalter Live-Untertitel oder Gebärdenübersetzung haben. Wie das mit seinem Cochlea Implantat abgelaufen ist, weiß ich leider nicht, aber ich denke schon, dass man dann Anrecht auf sowas hat oder ein Hörgerät, wenn man schwerhörig ist. Was da aber in der Schule bei dir abgeht, ist wirklich erschreckend... ich hoffe, dass das ein Einzelfall ist. Ich habe da keine Erfahrungen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Krankenkasse und Krankenversicherung bezahlen bzw. bezuschussen, nur eben ein einfaches Hörgerät.

Die eigentliche Frechheit besteht aber darin, dass die volle Funktionalitäten in den Geräten vorhanden sind, jedoch nur gegen Zuzahlung freigeschaltet wird.

Jailbreaken kann man auch.

Und wer die Details wissen will sieht mal in das Schwerhörigenforum.

Die eigentlich Sauerei besteht darin, dass das Kassengerät voll funktionstüchtig wäre. Das ist aber keine Frage des Steuerzahlers, sondern eine Frage ob man der Gewinngier der Medizinindustrie Einhalt gebieten kann.

Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass Patienten eine vernüftige Versorgung erhalten sollten. Die Gewinngier Streite der Medizinindustrie mit den Kassen dürfen m.E. nicht auf dem Rücken des Patienten oder des Steuerzahlers ausgetragen werden. Ich denke keine Krankenkasse hat keine Probleme den echten Wert eines Gerätes zu bezahlen und der ist nicht wirklich nicht hoch. Aber erpresserische Gewinngier geht eben nicht. Weder bei Hörgeräten, noch bei etwas anderem. Das ist genauso wie bei den Wartezeiten von Kassenpatienten. Wer nicht zahlt bekommt eben nichts. Und ganz ehrlich gesagt, warum sollte eine Kasse, also wir auch mehr bezahlen als es statistisch auftritt oder wirklich kostet. Aber die Medizinindustrie reagiert hart. Die aus Gewinngier resultierenden Probleme auf dem Rücken des Kasse und damit uns, und schon gar nicht dem hier nicht zuständigen Steuerzahler und damit auch uns ausgzutragen geht eben nicht weil genug Geld vorhanden ist. Der Gewinngier der Medizininnsustrie muss ein Ende bereitet werden. Dies bedeutet aber nicht, Forschung kostenlos ist und einige Berufgruppen besser verdienen sollten. Aber mangelnde Organisatorische Strukturen oder Überzogene Forderungen müssen wir nicht akzeptieren.

Technische Vorrichtungen, ein Mehrbedarf für Schwerhörige ist eine andere Sache. Aber Zuzahlungen für Hörgeräte keine staatliche Aufgabe! Sondern ein Kassen / Industieproblem, bei dem staatlich eingegriffen werden muss.

Ein Beispiel. Hörgertäte oder Brillen gibt es im teuersten Mietbereich der Einkaufsstraße mit riesigen Schaufenstern im EG. Müssen wird das bezahlen? Selbst Ärzte machen das nicht. Hat sich schon jemand gefragt, warum die eigene Brille mit besserer Qualität im Internet ein zehntel kostet?


Piariiyka  04.01.2024, 15:32
Die eigentliche Frechheit besteht aber darin, dass die volle Funktionalitäten in den Geräten vorhanden sind, jedoch nur gegen Zuzahlung freigeschaltet wird.

das stimmt so nicht ganz! In sogenannten Demo-Hörgeräten gibt es meist die möglichkeit die Stufen zum demonstrieren einzustellen. Bei den letzendlich verkaufbaren geräten ist das nicht der Fall. Ich kenne auch kein Krankenkassen-Gerät welches verstellbar ist in der Technikstufe. Auch nicht als Demo.

Diese sind nämlich genau nach den Richtlinien der Krankenkasse gebaut und arbeiten dementsprechend. Wenn die Technik da nicht weiter ausgebaut ist als die Krankenkasse es vorschreibt dann wird auch keine Bessere Einstellung möglich sein.

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buggless  04.01.2024, 16:28
@Piariiyka

Das ist wohl wahr, mehr als ein Hörgerät technisch kann und ggf. die aufgespielte änderbare Software kann, wird es auch nie können.

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Ein Hörgerät wird wie eine Brille in der Standardausführung von der Krankenkasse bezahlt. Diese sind für ausreichend getestet worden, um die pure Hörfähigkeit zu gewährleisten. Sie werden mit der üblichen Lautstärke, die auch ein Hörender empfängt ausgestattet. Es gibt in der Ausführung wie bei allen technischen Geräten unterschiedliche Qualitätsstufen. Bei Hörgeräten z.B. Frequenzgang.

Auch ein Hörender kommt mitunter an seine akustische Aufnahmefähigkeit, wenn er leise Geräusche wahrnehmen muss.

Krankenkassen leisten bei der Anschaffung eines Hörgerätes einen Festzuschuss. Die Höhe des Festbetrags hängt vom Grad der Schwerhörigkeit ab und kann bei hochgradiger Schwerhörigkeit bis rund 800 Euro betragen. Manche Krankenkassen gewähren erhöhte Zuschüsse als besondere Satzungsleistung.

Selbstverständlich kann der Wunsch eines Schwerhörigen nach besseren Geräten vorliegen. Aber auch bei allen anderen Krankenkassenzuschüssen würde jeder wohl die teuerste Variante beantragen. Die techn. Geräte werden von Zeit zu Zeit verbessert, so dass auch die Kasse dann ein etwas höherwertiges Gerät bezahlt.

Der Staat bezahlt da nichts

Deine Behauptung, man erhalte vom Staat keine Unterstützung kann ich aus eigenem Wissen nicht bestätigen. Man ist je nach Schweregrad ja als behindert eingestuft, und bekommt diverse finanzielle Erleichterungen.

Dass dich Lehrer und Schüler wegen deiner Schwerhörigkeit mobben ist ein Unding. Beschwere dich beim Rektor!

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