Warum beharren so viele darauf, dass es ein "3. biologisches Geschlecht" gäbe?

3 Antworten

"Die Bezeichnung "3. Geschlecht" ist ausschließlich als nettes Entgegenkommen auf der sozialen Ebene."

Ja richtig, aber ich finde so ein Entgegenkommen nicht schlecht.
Viele Sachen, die wir tun, sind vielleicht gar nicht extrem notwendig, sind aber eine Sache des Entgegenkommens, ich denke da an Frauenparkplätze.

Ich muss auch nicht jedes Mal, wenn ich formal gesehen Vorfahrt habe, zuerst fahren, manchmal kann es günstig sein, den anderen vorzulassen (nicht generell, aber es kann solche Situationen geben - je nach Verkehrssituation).

Heute war im Laden zufällig (ohne mein Zutun) eine Packung mit mehreren Kleinpackungen runtergefallen. Ich habe sie aufgehoben und eingeräumt. Aber ich habe das nicht tun müssen (es ist eigentlich der Job der Verkäuferin). Dennoch tun mir solche kleine Gesten nicht weh, und ein wenig Entgegenkommen ist uns sicher auch schon mal zugutegekommen.


AuchKarma 
Fragesteller
 22.07.2023, 21:31

Ja, aber wenn man explizit die Frage stellt, ob es ein 3. biologisches Geschlecht gibt, dann sollte man doch in der Lage sein diesen Sachverhalten korrekt zu reflektieren und mit "nein" antworten.

Hier antwortet eben mindestens die Hälfte der Personen immer mit "ja", selbst wenn man ihnen erklärt, dass es falsch ist.

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emyness  23.07.2023, 16:56
@AuchKarma

Es ist nicht falsch, sondern der aktuelle Stand der Wissenschaft.

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Weil dem so ist. Geschlecht ist ein Spektrum mit zwei Extremen am Rande.

Folgende Zitate aus Fachartikeln.

Das Fachmagazin Nature schreibt:

The research and medical community now sees sex as more complex than male and female, and gender as a spectrum that includes transgender people and those who identify as neither male nor female.

https://www.nature.com/articles/d41586-018-07238-8

Die National Library of Medicine meint:

Consequently, the binary division in male and female sex has been called into question and a more fluid understanding of sex has been proposed.
Some of the major textbooks teach anatomy, particularly of the urogenital system, as a male-female binary.
Anatomical sciences curricula need to adopt a more current approach to sex including the introduction of the category of "intersex"/"differences in sexual development" and present sex as a continuum rather than two sharply divided sets of characteristics

https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32735387

Zuletzt noch ein Zitat aus dem American Journal of Public Health:

Furthermore, despite the binary that is suggested by human reproduction, both sex and gender are fluid. Variations in chromosomes, hormone levels, and reproductive organs result in more than 2 sexes, reflecting complex processes of sex development across multiple levels, and suggesting that sex itself is culturally constructed.

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC3786754

Und:

Neuere medizinische Definitionen von Geschlecht sind mehrdimensional. Es gibt nicht nur eine Definition von biologischem Geschlecht (somatische Geschlecht), sondern mehrere: chromosomales, genitales, gono­duk­tales und gonadales Geschlecht.

Und ein psychisches, juristisches und soziales Geschlecht (Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch).

Im Detail: https://www.pschyrembel.de/geschlecht/K08P4/doc/

Geschlecht ist nun mal wesentlich komplexer als nur Chromosomen oder Mann und Frau und existiert auf verschiedenen Ebenen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin selbst Trans und bi und beschäftige mich damit.

Weil das so besser in das Weltbild mancher Menschen passt. Wobei das eigentlich egal sein könnte. Als nettes Entgegenkommen ist es ja auch ok. Problematisch wird es erst dann, wenn biologische Tatsachen auf einmal nicht mehr gültig sind und alle das so zu akzeptieren haben.


AuchKarma 
Fragesteller
 23.07.2023, 17:11
Problematisch wird es erst dann, wenn biologische Tatsachen auf einmal nicht mehr gültig sind und alle das so zu akzeptieren haben.

Ja, eben.

Das ist dann auch das, was ich unter Genderideologie verstehe. Das ist eine Ideologie abseits von Naturwissenschaft.

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SeemannsgarnPD  23.07.2023, 17:18
@AuchKarma
Das ist eine Ideologie abseits von Naturwissenschaft.

Komisch das die Fachmagazine dieser Naturwissenschaft die "Ideologie" unterstützten und Artikel veröffentlichen.

Man könnte fast meinen es ginge dir weder um Wissenschaft noch ihren Konsens🧐

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