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Ja da ist so einiges dran, in der Tat würde die Wehrpflicht oder ein anderer Zwangsdienst der damit vergleichbar ist - und wo die betroffenen Personen in dieser Zeit logischerweise nur für ganz einfach Tätigkeiten eingesetzt werden können, eine wirkliche Ausbildung dafür haben sie ja nicht, und es lohnt sie auch nicht für die paar Monate irgendwie großartig auszubilden - jede Menge junge Männer (und ggf auch Frauen, wenn diese umfasst wären) aus ihrem Beruf, für den sie eine Ausbildung durchlaufen haben heraus reißen, und zwangsweise in einem Bereich einsetzen, wo sie oft gar nicht wirklich gebraucht werden.

In einer zeit, wo die meisten Menschen am Fließband gearbeitet haben, und Krieg geführt wurde indem man hunderttausende Soldaten gegeneinander in die Schlacht geschickt hat, mochte die Wehrpflicht ökonomisch sinnvoll sein. Aber in der heutigen Zeit, wo man in der Wirtschaft immer weniger Hilfsarbeiter braucht, sondern eher Facharbeiter, und Leute die irgendwas studiert haben, und wo das Militär ebenfalls so komplex geworden ist, dass ein 18 Jähriger nicht in ein paar monaten lernen kann wie man all die Waffen bedient, ist die Wehrpflicht komplett unsinnig geworden.

Zusätzlich zu diesem Argument kommen noch andere Argumente die die Wehrpflicht sehr fragwürdig machen, Zwangsdienste sind ja aus menschenrechtlicher Sicht immer sehr zu hinterfragen, auch wenn die Wehrpflicht nicht explizit gegen das Zwangsarbeitsverbot verstößt.

Sowohl in der Pflege als auch in der Bundeswehr sind gut ausgebildete Pfleger oder Soldaten notwendig. Idealerweise, um im Krieg so wenige tote wie möglich hinzunehmen, würde dort nie jemand unter einem Jahr Ausbildung hingehen. Es sollte wohl eher mindestens 2 Jahre sein. Auch in der Pflege sollte man erst nach 2 oder 3 Jahren Ausbildung arbeiten, um die beste Versorgung des Patienten zu erreichen.

Von daher ist der Vorschlag, es über die Pflicht zu machen, nicht so intelligent. Außerdem entgehen dem Staat noch Steuereinnahmen, dadurch dass dann so viele Junge Leute später zu arbeiten anfangen. Auch das ist nicht so intelligent, weil dem Staat dann weniger Geld für die Ausbildung von Ärzten oder die Ausrüstung der Bundeswehr bleibt.

Nein es wäre nicht total falsch da es sowohl vor als auch Nachteile gibt.
Je nachdem was man bezwecken möchte ist eine Wehrpflicht empfehlenswert oder halt nicht. Ein Nachteil ist das die Ausbildung neuer Fachkräfte verlangsamt werden könnte. Als Vorteil wiederum stände man mit einer höheren Anzahl an Reservisten welche bereits eine Ausbildung bekommen haben im Kriegsfall besser da.

Woher ich das weiß:Hobby

Beim heutigen Stand der Technik brauchen wir eine BW aus Experten, die gut ausgebildet sind oder auch innerhalb der BW weiter fortgebildet werden. Nur so kann die BW sich das Know-How erarbeiten erfolgreich zu sein. Zusätzlich brauchen wir Reformen bei BW und Polizei – weg von Waffenfetischismus hin zu Professionalität und psychologischer Schulung. Die Bürger und Bürgerinnen zum Wehrdienst zu zwingen ist kontraproduktiv und kostet mehr, als es nutzt.

Eine allgemeine Wehrpflicht nach früherem Muster ist weder möglich, (aufgrund der fehlenden Infrastruktur) noch notwendig.

Der Personalengpass kann auch durch ein Modell wie in Schweden gedeckt werden. Da wird mal wieder viel Getöse um nichts gemacht.