Sind überlastete Büroangestellte selbst für die Überlastung verantwortlich?

Das Ergebnis basiert auf 14 Abstimmungen

Nein, sie müssen tun was ihnen gesagt wird / sind unfrei, weil... 79%
Ja, sie sind dafür selbst verantwortlich, weil... 21%
Stuzi1  16.05.2024, 20:14

Wer fühlt sich im büro überlastet?

MarketWizard 
Fragesteller
 16.05.2024, 20:15

Sieht man oft bei Kollegen.

5 Antworten

Nein, sie müssen tun was ihnen gesagt wird / sind unfrei, weil...

Erst dieser Tage besuchte ich die KFZ-Meldestelle in unserer Stadtverwaltung und fand dort chaotische Verhältnisse vor. Die Schlange der am Schalterfenster Wartenden bestand etwa aus zwanzig Leuten, die offenbar deshalb bei schlechter Laune waren. Diese schlechte Laune färbte logischerweise auch auf die zwei Bearbeiterinnen hinter dem Tresen ab, die sich beim Schreiben der Zulassungsdokumente einfach keinen Fehler leisten dürfen. Ich hatte da Verständnis, dass den zwei Angestellten kaum die Worte wie "Bitte ..." oder "Danke ..." abzulotsen waren. Ob sie nach Ihrer Arbeit befriedigt und glücklich nach Hause gehen werden?

Ich halte es auch fatal, wenn Arbeiter aus den Produktionsbetrieben heutzutage noch meinen, dass Büroangestellte " nichts arbeiten, außer Kaffee trinken "! Sie sollten ihren Job 'mal probeweise tauschen! Pardon, manch einer wüsste ja nicht einmal wie der Computer eingeschaltet wird!

Nein, sie müssen tun was ihnen gesagt wird / sind unfrei, weil...

In allen Bereichen gilt es, Arbeitskräfte der hohen Löhne wegen einzusparen und die wenigen verbleibenden müssen das gesamte Pensum schaffen. Gelingt das nicht, droht eventuell die Kündigung oder man kündigt aus gesundheitlichen, nervenüberlasteten Motiven. So sind die klischeehaften Ansichten von der gemütlichen Kaffeerunden im Büro kaum noch aktuell, außer bei staatlichen Behörden.

In wenigen Fällen ist aber auch die Schuld beim Arbeitnehmer zu suchen, wenn schlechte Arbeitsdisziplin, geringe Konzentration und unqualifizierte Arbeitstechniken ursächlich sein sollten.

Ja, sie sind dafür selbst verantwortlich, weil...

Jeder der in seinem Job überlastet ist, ist selbst daran schuld. Niemand zwingt einen dazu, die Fehlplanung der Firmenleitung (zuviel Arbeit bei zu wenig Personal) wieder geradezubiegen. Wenn die zu geizig sind, ausreichend Personal einzustellen, müssen sie eben damit rechnen, dass Arbeit liegenbleibt.


MarketWizard 
Fragesteller
 16.05.2024, 23:08

Yepp! Hatte auch mal phasenweise zu viele Aufgaben und habe dann bewusst dann ein oder andere vor die Wand gefahren. Danach hat es wieder gepasst mit der Aufgabenlast.

1
Nein, sie müssen tun was ihnen gesagt wird / sind unfrei, weil...

Seit fast zwanzig Jahren habe ich eine leitende Bürostelle in einer Behörde, die mich voll ausfüllt. Auch hier liegt das Problem bei der ständigen Zunahme der zu bearbeitenden Fälle und das bei gleichbleibender Mitarbeiterzahl. Mit meiner Forderung nach zusätzlichen Mitarbeiterinnen blitze ich bei meinem Amtsleiter total ab, im Gegenteil er würde gerne noch Leute abbauen wollen. So ist es kein Wunder, wenn junge AZUBIS einst diese Arbeit als Traumjob sahen, aber heute kaum mehr zu finden sind.

Ja, sie sind dafür selbst verantwortlich, weil...

Teilweise ja, manchmal trifft das Klischee von viel Kaffepausen und Nagelfeilen schon zu. ABER: in vielen Betrieben ist durch den Personalmangel im Büro Hochbetrieb. Da ist Stress vollkommen normal. Viele schaffen das nicht durchzuhalten.


mooric  16.05.2024, 20:55

Ich meine, das Klischee vom Nagelfeilen und Kaffee trinken, trifft vorwiegend in staatlichen bzw. kommunalen Dienststellen zu, kaum jedoch in Bereichen mit Publikumsverkehr oder gar Privatbetrieben.

0
Stuzi1  16.05.2024, 20:59
@mooric

Ja, kann ich bestätigen... Die sitzen aber so gut im Sattel und werden sich selbst nicht die Stellen abbauen um dann erst arbeiten zu müssen. Hab schon von fällen gehört, die ihren Job gekündigt haben weil sie das ewige Zeit totschlagen psychisch nicht mehr ertragen haben trotz kaiserlichen Lohn.

1
mooric  17.05.2024, 09:23
@Stuzi1

Klar, "lange Weile" kann auch belastend sein. Wenn es in einem Team fast nichts zu bearbeiten gibt, beginnen einige, sich mit der Privatsphäre der anderen zu beschäftigen. Das endet dann in üblen Tratsch und Zwist und wiederum in Arbeitsverdrossenheit.

0